Meike en Perú

... eine Reise nach Südamerika

Donnerstag, 27. März 2008

Abschlussbericht

Auch wenn ich nun schon länger wieder in Deutschland bin, darf natürlich ein Abschlussbericht über unsere letzten Tage in Peru nicht fehlen, denn schließlich haben wir auch noch einiges gesehen, quasi unsere 2 Höhepunkte der ganzen Peru-Reise.


Machu Picchu: Auf eines der modernen 7 Weltwunder haben wir uns natürlich riesig gefreut, denn so viele Leute hatten schon davon berichtet, dass es einfach so unglaublich schön und beeindruckend wäre. Also machten wir uns am 1. Tag auf den Weg nach Aguas Calientes: Morgens um 8Uhr standen wir an der Busstation und ca. 12 Stunden später kamen wir nach einer anstrengenden Bus- und 2xColectivostrecke und anschließendem 2 Stunden Auf-Schienen-Nacht-Wandern vollkommen ko an. Natürlich hat es am Ende auch noch geregnet und das machte den ohnehin recht unheimlichen Fußweg mit dem reißenden Urubamba nicht besser... Am nächsten Morgen früh um 5Uhr ging es dann mit dem Bus hoch zu Machu Picchu, "damit wir auch den schönen Sonnenaufgang sehen können". Pustekuchen, oben angekommen merkten wir, dass es so neblig war, dass man gerade mal 10m weit gucken konnte, was sich den restlichen Tag auch nicht großartig ändern sollte... So kam es, dass wir die typische Postkarten-Ansicht mit dem Berg Wayna-Picchu im Hintergrund nie ganz zu Gesicht bekamen:-(. Trotzdem haben wir das Beste draus gemacht und haben uns die ganze Stadt Machu Picchu angeguckt und sind sogar auf den Wayna Picchu geklettert - bei letzterem (rechts) war es allerdings recht gut, dass wir so wenig Sicht hatten, denn sonst wäre es schon ziemlich unheimlich gewesen diesen steilen, schlammigen Berg rauf- und runter zu marschieren, denn die ganze Zeit war es so, dass es an der einen Seite steil hoch und an der anderen steil (!!) wieder runterging und ein Geländer war dort natürlich auch Luxus ;-). Dafür war allerdings die Aussicht von oben atemberaubend, denn, auch wenn der Nebel natürlich nicht verschwinden wollte, sah es sehr schön aus, wie der Nebel in den Bergen hing und umherzog und außerdem konnte man zwischendurch einen Blick auf Machu Picchu erhaschen, wo man erstmal merkte, wie groß und strukturiert diese Stadt doch eigentlich war! Wow!! Als wir später durch die Ruinen gegangen sind, haben wir direkt gesehen, wie gut erhalten alle Gebäude sind und so konnten wir einen Sonnentempel, den "Plaza de Armas", einen Kompass, die Handwerker- und Arbeiterviertel etc gut erkennen! Und obwohl das Wetter uns leider einen großen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war es sehr beeindruckend und faszinierend und ich kann es wirklich jedem empfehlen!



Frei nach dem Motto "Welcome to the Jungle" ging es für uns weiter nach Puerto Maldonado in den Regenwald. Dort haben wir 3 Tage in einer Urwald-Lodge übernachtet und die nähere Umgebung erkundet. Allerdings war es alles wortwörtlich sehr natürlich und für uns Städter etwas gewöhnungsbedürftig: So hatten wir einen Hauskaiman, eine Haustarantel (links) und 2 Hauspapageien, die "Hola" sagen konnten:-), abgesehen von den unzählbaren nervigen Mosquitos, Riesenhummeln oder Fröschen, die sich auch mal in unseren kniehohen Schlammstiefeln versteckt haben! Dazu kam, dass wir nur 4 Stunden pro Tag Strom und Licht hatten und somit ab zehn Uhr abends mit Kerzen und Taschenlampen in unseren Zimmerchen saßen und den 1000 undefinierbaren Geräuschen zuhörten. Einerseits war es ziemlich unheimlich und wir haben jeden Abend schön brav unser Mosquitonetz unter die Matratze gestopft, aber andererseits war es auch richtig schön quasi mitten in der Natur zu sein, ohne Internet, Handyempfang und Strom...

Tagsüber haben wir mit unserem Guía Albert verschiedene Touren in den Regenwald gemacht, z.B. eine Wanderung zu einer riesigen Hängebrücke, die in den Wipfel eines 40m hohen Baumes führte. Dabei kann ich nicht sagen, ob dieses kleine Baumhaus dort oben oder der Weg zu dieser Brücke das Spannendere war, denn da natürlich auch im Regenwald zur Zeit die Regenphase ist, war unser Weg mehr oder weniger überschwemmt und wir durften dementsprechend durch hüfttiefes Wasser waten, natürlich umgeben von dem üblichen Insektenzeugs oder diversen Spinnen im Wasser. Schreie kamen auf, als wir zwangsweise mit 30cm Abstand an einer "bird tarantula" (ist das nun eine Tarantel oder eine Vogelspinne oder ist beides dasselbe??) vorbeilaufen mussten...Albert vertrieb sie daraufhin mit einem Stock, obwohl ich nicht weiß, ob es mir nicht doch lieber gewesen wäre, wenn dieses Viech regungslos am Baum sitzt oder wenn sie mit ihren 8 haarigen dicken Beinen rumkriecht oder notfalls sogar noch springt... Ein anderer Ausflug führte uns zum Lake Sandoval, einem sehr schönen großen See, in dem man eigentlich auch schwimmen kann, nur leider fing es mal wieder gnadenlos an zu regnen, als wir gerade in unserem Bötchen saßen und da halfen auch unsere Regenponchos nicht mehr;-)!


Und obwohl das Wetter auch dort nicht unser bester Freund war und wir das eine oder andere Mal ein bisschen Angst hatten, zählt diese kleine Regenwaldexkursion eindeutig zu unseren Highlights, denn wir haben so viel Neues, Unbekanntes und Spannendes gesehen, seien es verschiedene Tiere oder die einfach nur grüne Natur oder die einzelnen Bäume, die uns Albert ausführlich erklärte und demonstrierte. So haben wir einen Teufelsbaum gesehen, in dem angeblich ein Troll wohnte (Tío Juan), einen Knoblauchbaum, dessen Rinden-Flüssigkeit das perfekte Mückenabwehrmittel darstellt oder einen Baum, der von Ameisen beschützt wird. Sobald irgendwer oder irgendwas die Rinde des Baumes berührt, stürmen die im Inneren des Baumes lebenden Ameisen hinaus und entfernen den "Eindringling" (Albert sagte auch, dass dieser Baum eine Art Mutprobe bei den Kindern ist: "Wer kann länger den Baum anfassen?".
Insgesamt war dieser Ausflug total schön und interessant, denn so viele Pflanzen, Tiere, Farben und Geräusche auf einmal ist schon was sehr Besonderes!



1Tag vor unserem Abflug sind wir zurück nach Lima geflogen, wo wir alle restlichen Sachen gepackt haben, die Sonne genossen und uns von Sarah und Dani verabschiedet haben, die noch 2 Wochen länger in Peru geblieben sind. Und nun bin ich seit 2 Wochen wieder in Deutschland, habe mit Basti und meiner Familie ein paar ganz schöne Tage im Schnee verbracht und heute abend fahren wir nach Trier:-)!






______________________ME GUSTAS!______________________

Freitag, 29. Februar 2008

Von Bodenlinien, ueber den tiefsten Canyon der Welt, zum Lago Titicaca und zum "Nabel der Welt"

So, wie fang ich an? Seit gut 2 Wochen bin ich in Peru nicht mehr alleine, sondern Markus und Kaethe reisen nun mit mir rum!

Angefangen hat unser Trip in Trujillo, wo wir meine Gastfamilie besucht haben und uns die angeblich groesste Pyramide Suedamerikas angeschaut haben (Huaca de la Luna y del Sol)! Von der Waerme ging es ins kalte, wie immer regnerische Cajamarca. Dort haben wir uns einen schoenen Wasserfall in der Naehe angeguckt, haben ein bisschen die Stadt, den Markt, den Plaza de Armas erkundet und Markus und Kaethe haben gemerkt, in was fuer einer tollen Familie ich die knapp 4 Monate gewohnt haben:-)! Es ist mir auch wirklich nicht leicht gefallen mich von Patty und Samy zu verabschieden...

Nach Cajamarca ging es dann wieder Richtung Lima, wo wir Sarah, Dani und Lisbeth getroffen haben, mit denen wir nun rumreisen. Zu sechst ging es also nach Nazca, wo wir uns die Líneas de Nazca angeguckt haben, das sind uralte Linien im Boden, die verschiedene Tiere oder Formen darstellen (Spinne, Wal, Affe, Astronaut...) und wahrscheinlich vor mehr als 1000Jahren erschaffen wurden, um wahrscheinlich Daten wie Sonnen- und Regen- oder Erntezeit zu kennzeichnen.

Anschliessend ging es nach Arequipa, wo wir einen tollen 2-Tages-Ausflug in den Colca-Canyon gemacht haben, den tiefsten Canyon der Welt. Am ersten Tag haben wir eine Trekking-Tour in das Colca-Tal gemacht, wo ich einmal erwaehnen muss, wie faszinierend schoen die Natur dort war: 3600m hoch und alles noch schoen gruen, viele Berge (in der Ferne mit Schnee) und im Tal der Río Colca. Uebernachtet haben wir in Yanque in einem Hotel mit Whirlpool :-)...bei der Kaelte war warmes Wasser auch wirklich ein Highlight!!
An Tag Nr. 2 ging s dann zum Cruz del Condor, von wo aus man eigentlich einen wunderschoenen Blick in den Colca Canyon haben soll, der tausende Meter runtergeht und wo man in den fruehen Morgenstunden Kondore beobachten kann. Wichtig ist hierbei das Wort "eigentlich", denn der tolle Ausblick wurde uns dadurch versperrt, dass wir dort oben mitten in einer grossen, kalten Nebelwolke gelandet sind und nix gesehen haben. Insgesamt war es trotzdem interessant, zumal wir spaeter auf dem Rueckweg nochmal anhalten konnten und von dort auch die Landschaft geniessen konnten. Es ist wirklich toll: im Tal ein Fluss, die gruenen Terassen, die weissen Berggipfel, Wolken auf Augenhoehe:-)... In Arequipa zurueck haben wir uns noch das Kloster Santa Catalina angeguckt, welches wie eine kleine eigene Stadt aufgebaut ist und mit seinen vielen bunten Blumen und blauen und roetlichen Hauswaenden 1. sehr an Spanien erinnert und 2. wirklich sehr schoen war!

Weiter ging es anschliessend nach Puno, wo es uns allen in 3830m Hoehe erstaunlicherweise sehr gut ging...ansonsten haben Coca-Blaetter weitergeholfen;-). Die Stadt Puno an sich hat nicht ganz so viel zu bieten, dafuer der Titicaca-See umso mehr! Im Erdkundeunterricht hat man nur ueber den Namen gelacht, aber mittlerweile haben wir erfahren, was es eigentlich bedeutet. Es kommt aus dem Aymara und "Titi" bedeutet "Puma" und "Caca" "grau" oder "Felsen". Den wenn man eine Karte des Sees umdreht, sieht er so aus wie ein Puma, der gerade ein Kaninchen jagt. Aha!! Wir haben also eine Bootstour zu zwei verschiedenen Inseln gemacht. Einmal zu den schwimmenden Inseln der Uros und zur Insel Taquile. Das Erstere besteht ungefaehr aus 40 kleinen Inseln, auf denen 280Familien leben...so wie vor Hunderten von Jahren. Die heutigen Nachfahren der Uros bauen immer noch ihre Inseln, Huetten und Schiffe aus Totora (Schilfrohr?). Auf "unserer" Insel gab es ca. 15 Huetten, einen Aussichtsturm, 2 kleine Seen (einen fuer Fische und einen mit einer schwimmenden Mini-Meerschweinchen-Insel:-)) und 2 Solaranlagen fuer Licht. Nein, es gab kein Bad oder Toilette, dafuer muessen sie auf eine andere Insel schippern...
Die zweite Insel, Taquile, hat uns auch sehr gut gefallen, auch wenn es sehr touristisch war und kleine Maedchen uns ununterbrochen irgendwelche Armbaender verkaufen wollten ("Uuuuun sooool?!"). Ansonsten ist die Insel sehr fuer ihre Hand- und Strickarbeiten bekannt, denn dort stricken naemlich auch alle Maenner!!

Weiter ging es von Puno nach Cuzco, zum "Nabel der Welt" - so wurde Cuzco, oder Qosqo, frueher genannt, als es die Hauptstadt des Inkareiches war. Dort sind wir jetzt auch immer noch. Wir haben zwar noch nicht viel gesehen, aber die Stadt gefaellt mir jetzt schon: Man wird zwar grundsaetzlich nicht mehr auf Spanisch, sondern auf Englisch angesprochen und die Stadt ist ziemlich gross und voller Touristen, aber trotzdem ist sie auch sehr geordnet (keine hupenden Taxis), sauber, ruhig und hat immer noch seinen Inka-Charme behalten. Morgen werden wir uns mit Bus, Colectivo und zu Fuss nach Aguas Calientes begeben, um von dort aus am Sonntag nach Machu Picchu zu wandern!! Das wird (hoffentlich) das Highlight unserer Reise, denn es soll so unglaublich schoen sein:-)!! Freue mich schon sehr darauf! Hoffe nur, dass das Wetter mitspielt und die Regenzeit der Anden fuer uns eine kleine Ausnahme macht...

Also, schicke euch allen viele Gruesse aus immer noch 3400m Hoehe!!
Hasta luego!

Ps.: Hatte jetzt leider gerade nicht viel Zeit, aber wollte euch ein kurzes Lebenszeichen schicken...
Pps.: Hab's leider nicht geschafft Fotos hochzuladen, aber Markus hat im Studivz ein neues Album mit ein paar Fotos:-)!

Mittwoch, 13. Februar 2008

Viel Natur und Kultur ;-)!

So, nach langer Zeit melde ich mich nun auch mal wieder... War in den letzten zwei Wochen recht viel unterwegs und es habe es leider nicht frueher geschafft!


Nachdem Trujillo schoen ruhig war und ich viel Zeit am Strand und im Meer verbracht haben, ging es ins verrueckte Cajamarca zum Karneval. Das ist eindeutig nicht "mein Fest". Es hat eigentlich sehr witzig angefangen: Am Samstag, am "Carnevalón", wo alle Leute nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Farben um sich werfen, sind Sarah und ich mit Patty und Samy und einigen Freunden durch die Strassen gezogen. Habe hier ein nettes Vorher-Nachher-Foto, da kann man sich so grob vorstellen, wie es ablief. Alle sind in kleinen Gruppen in der Stadt rumgelaufen mit kleinen Farbeimern und haben andere Gruppen "bombardiert". Wenn da einer auf uns zugerannt kam, hiess es nur noch "Augen und Mund zumachen", weil sonst wird's ekelhaft bzw kann auch gut weh tun. Naja, also dieser Tag war noch ganz witzig...

Am Sonntag war ein kleiner Umzug, der dann nicht mehr ganz so lustig war: Abgesehen davon, dass wir quasi schon kletschnass dort ankamen, weil wir als Gringas natuerlich ein willkommenes Zielobjekt waren (und solche Wasserbomben koennen ja auch hoellisch weh tun...aua!), wurden mir bei diesem Umzug beide Handys geklaut:-(... Der offizielle Umzug am (fuer uns in Deutschland) Rosenmontag war auf jeden Fall interessant, mit vielen bunten Kostuemen, grossen Wagen, die traditionell dekoriert waren oder verschiedene Sehenswuerdigkeiten rund um Cajamarca darstellten, vielen Tanzgruppen...aber nachdem mir abends bei einem Grupo5-Konzert auch noch mein Portemonnaie (allerdings nur mit 15Soles) geklaut wurde, war ich doch recht froh, am naechsten Tag Karneval zu verlassen;-)!


Da es keine bzw nur eine schlechte Strasse nach Chachapoyas gibt, haben Sarah und ich uns entschieden, dass wir einen "kleinen" Umweg nehmen und ueber Chiclayo fahren. Ca. 20 Busfahrstunden spaeter waren wir also in Chachapoyas, wo wir uns die Ruinen von Kuélap angeguckt haben. Diese Ruinen sollen nach Macchu Picchu die zweitschoensten und -interessantesten sein. Da die Gegend noch sehr untouristisch ist und es ein halbes Abenteuer ist erstmal dahin zu kommen, sind wir nur mit einer kleinen Gruppe nach Kuélap gefahren und hatten wirklich viel Zeit uns alles in Ruhe anzugucken. Es erstaunt mich immer wieder, wie solche Festungen vor zig Jahrhunderten schon gebaut werden konnten. Kuélap wurde von dem Volk der Chachapoyas in einer Hoehe von ueber 3000m errichtet und bisher ist die Frage wissenschaftlich nicht geklaert, ob es eine Stadt war, wo die Leute immer lebten, oder ob es als Rueckzugsort im Falle eines Krieges o.ae. dienen sollte. Zumindest wurde Kuélap nie von den Spaniern waehrend der Eroberung entdeckt, sondern erst im 19. Jahrhundert. Heutzutage erkennt man alles noch recht gut, z.B. die runden Wohnhaeuser, einen hohen Aussichtsturm oder ein Mausoleum. Es war auf jeden Fall sehr interessant und nun bin ich gespannt Macchu Picchu zu besuchen :-)!!


Anschliessend haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Tarapoto gemacht (am RANDE des Regenwaldes), wo wir eine Tour zu einem gaaaanz tollem Wasserfall gemacht haben. Es war zwar recht anstrengend, weil die Luftfeuchtigkeit einem beim Wandern nicht viel Luft laesst, aber einmal am Wasserfall angekommen, war die ganze Anstrengung auch schon vergessen. Wir konnten sogar unten am Wasserfall in der Lagune baden:-). Die ganze Umgebung ist wirklich einfach wunderschoen: Alles ist gruen, in den verschiedensten Toenen, so viele verschiedene Pflanzen, das ist wirklich umwerfend. Ausserdem ist es dort nie ruhig: Immer hoert man ein bisschen Wasser plaetschern oder ein paar Voegel zwitschern - Natur pur!! Und was es fuer Tiere dort alles gibt: wir haben eine Riesen-Ameise gesehen, die ein Schaf toeten koennte (ich hatte erst Biene (abeja) verstanden und dachte "Na gut, ist nicht weiter bewundernswert", bis Sarah meinte, dass sie es sehr heftig findet, dass dieses kleine Ding ein Schaf (oveja (= aehnliche Aussprache)) toeten kann, was ich dann nicht mehr ganz so beruhigend fand...). Oder wir haben verschiedene Tiere gesehen, die wirklich aussahen wie Blaetter oder kleine Aeste. Rechts koennt ihr zum Beispiel eine Gottesanbeterin sehen.).


Die Zeit ist leider sehr schnell vorbei gegangen, zumal es auch immer ewig gedauert hat von Ort zu Ort zu kommen (in diesen 6 Tagen sassen wir knapp 43Stunden nur im Bus...). Am Dienstag war ich noch kurz in Cajamarca, um all meine Sachen einzupacken und dann ging es gestern nachts 14 Stunden nach Lima. In ca. 7 Stunden werden Kaethe und Markus hier ankommen und dann geht unsere grosse Perureise los:-)!


Viele Gruesse aus dem heissen Lima und bis bald!

Samstag, 26. Januar 2008

Carnaval

Mittlerweile hat Karneval in Cajamarca angefangen, im "Koeln von Peru", denn hier findet das groesste und verrueckteste peruanische Karnevalsfest statt. Schon seit Anfang Januar hoert man immer, wenn man durch die Strassen geht, Karnevalsmusik in allen Haeusern, Geschaeften, Taxen...ueberall. Und abends treffen sich alle Leute am Plaza de Armas mit Trommeln, Pauken und Trompeten und spielen, singen und klatschen... Ich find's echt toll, denn die Musik ist total lebhaft und froehlich, auch wenn die Texte, die gesungen werden, nicht unbedingt erwaehnenswert sind und weit unter die Guertellinie gehen.

Obwohl schon seit Wochen Karnevalsstimung herrscht, war gestern erst der offizielle Beginn der Festtage, "el bando carnevalesco". Es war eine Art Umzug, bei dem sich die einzelnen Stadtteile Cajamarcas praesentiert haben, schoen verkleidet mit bunten Masken und Gewaendern und natuerlich die ganze Zeit am Singen.

Wo ist nun aber der karnevalstechnische Haken?? Den findet man schnell, denn, als ob Cajamarca nicht schon regentechnisch nass genug waere, besteht die Karnevalszeit quasi aus einer reinen Wasserschlacht. Ich konnte die letzten Wochen nicht mehr trocken zu meinem Praktikum hin- und zurueckgehen. Sei es nun von kleinen frechen, mit Wasserpistolen bewaffneten Jungs, von zig Wasserbomben, die durch die Strassen fliegen, oder doch ein ganzer Eimer Wasser oben vom Balkon (womit man natuerlich nicht rechnet...) - ich komme immer "recht" nass dort an, wo ich hinwill. Einerseits nervt es wirklich, denn ich friere dadurch die ganze Zeit, aber zum Beispiel gestern sind wir mit den Kindern zum Plaza de Armas gegangen "para mojar", um alle nass zu machen. Leider habe ich dabei mehr Wasser abbekommen, als alle Kinder zusammen, denn 1. sind wir (mit 15 kreischenden Maedchen) sehr aufgefallen und 2. war ich ungefaehr 1/2 Meter groesster als alle anderen und dadurch ein sehr gutes Ziel... Allerdings haben die Maedchen mich sehr gut verteidigt und so haben diejenigen, die mich nass gemacht haben, die 5-fache Ladung wieder zurueck bekommen, hehe:-)!!

Letzte Woche war ich mit Patty und Samy auf dem 15. Geburtstag von einer Cousine. Das ist hier ein ganz besonderer Geburtstag, weil die Maedchen ab diesem Alter "Señoritas" sind und deswegen wird der Geburtstag auch dementsprechend (riesen-)gross gefeiert!! Es waren 150(!) Leute eingeladen und der ganze Saal war weiss und pink dekoriert. Die Feier fing so an, dass die 15añera in ihrem ebenfalls weissen (recht hochzeitsaehnlichem) Kleid die Treppe runterkam und symbolisch ihrer kleinen Schwester eine Puppe uebergab und von ihr eine Rose bekam, um quasi mit ihrer Kindheit abzuschliessen. Daraufhin hat sie erst mit ihrem Vater, dann mit ihrem Freund und anschliessend mit jedem maennlichen Familienmitglied getanzt - und die Familie ist gross. Insgesamt war es eine schoene Feier, auch wenn fuer mich ein 15. Geburtstag nicht sooo wichtig erscheint.

Ansonsten habe ich (mittlerweile schon laenger) mein erstes Ma(h)l hinter mir: CUY! Links seht ihr, wie die armen Tiere auf dem Markt verkauft werden (ja, das waren Meerschweinchen...). Ich muss sagen, es schmeckte nicht unbedingt schlecht, allerdings war nicht viel dran und irgendwie weiss ich, dass ich in Zukunft auch gut darauf verzichten kann...! Da halt ich mich doch lieber an pollo y arroz oder an die Tausend verschiedenen Fruechte, die es hier gibt. Manche Obstsorten habe ich wirklich noch nie vorher in meinem Leben gesehen und die schmecken sooo lecker! Naja, in Deutschland werde ich mich also wieder an die "normalen" Fruechte und "heftigen" Preise gewoehnen muessen, denn 5Mangos werde ich wohl kaum fuer knapp 25Cent bekommen.

Heute nacht werde ich nach Trujillo fahren, um mal wieder ein bisschen Sonne geniessen zu koennen, bis ich mit Sarah naechste Woche fuer die drei offiziellen Karnevalstage (vom 2. - 4. Februar)nochmal nach Cajamarca kommen werde. Danach...??? Mal schauen, bisher weiss ich noch nicht, was ich noch so sehen werde, bis Markus und Kaethe am 13. nach Peru kommen.

Also, bis bald, Helau und viele Gruesse!!

Samstag, 5. Januar 2008

Fotitos!!


Foto 1: 2 Stunden Warten auf den Bus
Foto 3: Unsere "Faehre" nach Jambelí


1: Diese Koepfe wurden an Silvester verbrannt, um mit dem alten Jahr abzuschliessen
2: :-)
3: Wer findet's??

Unsere Dschungeltour mit Ángel in den Mangrovenwaeldern


1: Sarah und ich
2+3: Der Sonnenuntergang in Máncora


1: Unser "Schlafzimmer"
2: Der Hund;-)?!
3: Feliz Año Nuevo!!

Freitag, 4. Januar 2008

Navidad y Año Nuevo??

Feliz año nuevo!! Als allererstes wuensche ich euch allen ein frohes neues Jahr, wo auch immer ihr gefeiert habt, sei es in Deutschland, in Oesterreich im Schnee, oder 11 Stunden vor mir im fernen China... Mich hat es dieses Jahr in die Waerme nach Máncora an den Strand verschlagen:-)...aber von vorne:


Weihnachten war hier ganz nett, also es war ganz schoen, aber da bei mir eh jegliche Weihnachtsstimmung fehlte, war es auch nicht mehr... Weihnachten sah so aus, dass wir (=Patty, Samy und ich) abends gegen zehn Uhr zu Pattys Bruder gefahren sind, wo sich die ganze Familie versammelt hat. Dort haben wir dann gut gegessen, Truthahn, Panetón, Schokolade... (ich habe mich wirklich kugelrund gefuehlt;-)...) und um 0Uhr haben die Kinder ein paar Weihnachtslieder gesungen und anschliessend gab es Bescherung. Ich haette eigentlich gedacht, dass man dann nachts noch richtig lange feiert, aber nachdem Patty um eins schon auf dem Sofa eingeschlafen ist, haben wir uns doch auf den Heimweg gemacht;-)... Am 25. haben wir uns dann schoen ausgeruht und sind ins Kino gegangen, also nicht sonderlich spektakulaer.



Am 26. ging es dann fuer uns, also Sarah, ihren englischen Gastbruder Dan und mich, los in den Urlaub:-)! Nachdem unser Bus ab Trujillo peruanische puenktliche zwei Stunden Verspaetung hatte und zudem noch die Klimaanlage ausgefallen war und man die Fenster nicht oeffnen konnte, fuehlten wir uns wie im Pumakaefig, als es nachts um halb zwei endlich los Richtung Ecuador ging. 16 Stunden spaeter (davon allein 2 Stunden an der peruanisch-ecuadorianischen Grenze, ich weiss nicht warum...) sind wir endlich in Machala angekommen und haben noch so gerade das letzte Boetchen auf unsere Insel Jambelí erwischt. Die erste Nacht dort war dann tierisch abenteuerlich, denn abgesehen von dem Slip von der letzten Party auf dem Ventilator, hatten wir unzaehlige vielbeinige Bettmitbewohner, weshalb wir auch sofort am naechsten Tag das Hostel wechselten;-)! Jambelí ist eine wirklich schoene, kleine (!) Insel mit ein paar Hostels, Restaurants, Tante-Emma-Laeden, Schmuckstaenden und einem Museum: mehr nicht! Wir waren ohne Handy-Empfang und Internetcafé quasi von der Welt abgeschnitten! Aber es war trotzdem wirklich schoen: Wir haben am Strand die Sonne und das Meer (das waermer war als unsere Dusche) genossen und haben mit Ángel (Geheimtipp von unserem Hostelbesitzer;-)) eine Bootsfahrt durch die Mangrovenwaelder mitgemacht! Sind dabei mit einem kleinen Boot durch die ganzen kleinen Fluesschen geschippert und sind durch die Baeume und Wurzeln geklettert, was wirklich gar nicht so leicht war, denn "wer abrutscht oder einen vertrockneten Ast erwischt, landet unten im Schlamm und Moor"...Dan hat's einmal geschafft;-).


Eigentlich wollten wir dann zu Silvester nach Trujillo zurueck fahren, aber aus diversen Gruenden haben wir spontan entschieden, dass wir nach Máncora (in Peru) fahren werden und dort Silvester feiern:-)! Als wir unsere Bustickets nach Máncora gekauft haben, haben wir uebrigens wieder ein superlustiges Preisschild gesehen: Da ja sooo viele (?) Touristen nach Machala kommen, haben die Ecuadorianer netterweise alles auf Englisch uebersetzt und so wurde aus "Duración del viaje a Tumbes" (= Fahrtdauer nach Tumbes) "Duration of the trip to you knock down" :-)!! Tja, es gibt zwar das Verb tumbar im Spanisch und konjugiert gibt es auch die Form tumbes, aber dass man Staedte nicht in eine andere Sprache uebersetzt, das war in dem Moment irgendwie nicht klar;-)...


Nun ja, etwas chaotisch mit Bus, Taxi und Colectivo haben wir es letztendlich bis nach Máncora geschafft...auf die Idee sind aber noch tausend andere gekommen und so waren alle Hostals komplett ausgebucht. Nach ein bisschen Hin- und Herfragen haben wir letztendlich oben auf einer Dachterasse zwei Haengematten und ein Bett bekommen, wo wir dann im Freien geschlafen haben:-)...mal was anderes! Schon mein Reisefuehrer sagte uebrigens, dass es zu Hauptzeiten in Máncora "mal zu Wasserproblemen" kommen koennte und so bestand unsere Dusche am naechsten Tag dann aus einem Eimer Wasser...erstaunlich allerdings, dass 1 Eimer wirklich fuer Sarah und mich gereicht hat, ich moechte nicht wissen, wieviel ich normalerweise bei einer Dusche verbrauche...


Silvester selbst sah dann so aus, dass wir uns mit zwei Flaschen Wein und Wunderkerzen an den Strand gesetzt haben und dem Feuerwerk zugeschaut haben! Natuerlich durften auch die typisch peruanischen Silvestersitten nicht fehlen und so sassen wir in unserer gelben Unterwaesche am Strand und haben 12 Weintrauben gegessen fuer die 12 Wuensche fuer's neue Jahr. Ob's klappt, mal sehen;-)...



Und nun bin ich wieder in Cajamarca und habe nur noch drei Wochen Praktikum vor mir. Wie's danach weitergeht...mal schauen, ich wollte ein paar Tage nach Trujillo, dann Karneval in Cajamarca miterleben und vielleicht ein paar Tage mit Sarah nach Iquitos in den Regenwald fahren...bis schliesslich am 13. Februar Markus und Kaethe kommen und wir unsere Perutour starten:-)!

Montag, 17. Dezember 2007

Feliz Navidad

Wow, in 7 Tagen ist Weihnachten und es kommt mir gar nicht so vor!! Zwar haben wir schon laengst unseren Weihnachtsbaum und die Krippe aufgebaut und ich habe sogar (selber) einen kleinen Adventskranz gebastelt , aber irgendwie ist es doch ganz anders... Letzten Freitag war uebrigens die Weihnachtsfeier, bei der wir gesungen haben! War echt schoen, denn die peruanischen Weihnachtslieder sind viel lebhafter und froehlicher als die deutschen und wenn dann ca. 25 Kinder mit quietschroten Mini-Ponchos mit einem kleinen Schneemann-Aufdruck diese Lieder singen, ist es wirklich schoen!! Die ganze Feier wurde auch gefilmt und wahrscheinlich werden wir alle eine Kopie davon bekommen. Uebrigens, wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann, haben wir uns superschick angezogen mit langen Abendkleidern usw. Das ist hier in Peru aber so ueblich, nicht nur zu Hochzeiten oder Abibaellen, sondern auch bei solchen Feiern, bei 15años (15 Jahre alt zu werden ist was ganz Besonderes, quasi so wie bei uns 18). Habe mir uebrigens das Kleid von meiner (15-jaehrigen) Gastschwester geliehen, aber da die Kleider hier immer sehr gross gekauft werden und dann korsettartig hinten zusammengeschnuert werden (tief Luft holen war schwierig;-)), passte es 100%ig.



Samstag ist dann Sarah nach Cajamarca gekommen und wir haben ein bisschen unseren Ecuador-Urlaub geplant: Wahrscheinlich fahren wir am 26. Dezember zusammen auf die Insel Jambeli an der ecuadorianischen Suedkueste! Einerseits muss ich eh mein Visum verlaengern und andererseits erwarten uns dann gaaaanz schoene Straende, die Sonne und der Pazifik zum Entspannen:-)!! Freue mich da schon sehr drauf!! Anschliessend werden wir ueber Silvester wieder nach Trujillo fahren, wo dann auch Patty und Samy sein werden. Wow, Silvester am Strand und in der Waerme, das wird auch was anderes...

Am Sonntag haben Sarah und ich eine Tour nach "Cumbemayo" mitgemacht, un bosque de piedras (= einem Felsenwald). Die Felsformationen aehnelten mal einem Menschenkopf, einem Pilz, einer Maus oder anderen Tieren. Rechts z.B. erkennt man (recht gruselige) Gesichter .

Es war wirklich interessant, zumal es nicht nur einfach irgendwo zugucken und zuhoeren war, sondern wir konnten selber in den Felsen ein bisschen rumklettern und der Weg fuehrte auch durch einen verdammt engen und dunklen Felsen. Cumbemayo selber ist ein Quechua-Wort und bedeutet so viel wie "feiner Fluss": Vor mehr als 1000 v.Chr. wurde naemlich dort hoch oben in 3200m Hoehe eine Art Aquaedukt gebaut, um die Wasserversorgung von Cajamarca zu sichern. Es ist schon faszinierend, wie so etwas vor so langer Zeit schon moeglich war bzw dass die Menschen ueberhaupt die Kenntnisse davon hatten.

Anschliessend waren Sarah und ich noch in den Baños del Inka, einer Art Wellnessbad hier in Cajamarca. Auf den Fotos rechts sieht man draussen die natuerlichen Thermalquellen mit ueber 80Grad heissem Wasser. Drinnen sind immer kleine Kabinen fuer 1-5 Leute mit gaaaanz tollem Badewannenwarmen Wasser:-), was an dem Tag wirklich nicht schlecht war, da morgens zuhause der Strom ausgefallen ist und wir dadurch nur a...kaltes Wasser zum Duschen hatten.


Mittlerweile habe ich es geschafft endlich ein Foto von einem aeusserst interessanten "Warnschild" zu machen. Es geht um eine Rolltreppe: "Vorsicht beim Hochfahren! Vermeiden Sie Unfaelle! Halten Sie sich am Gelaender fest und passen Sie auf Ihre Fuesse auf! .... Falls Sie Zweifel haben, die Rolltreppe zu benutzen, bitten Sie um Hilfe. Die Firma ist nicht verantwortlich fuer Unfaelle durch falsche Benutzung der Rolltreppe." Ich kann mir vorstellen, dass es fuer manche Indígenas schon komisch ist eine sich selbst bewegende Treppe zu sehen und erst recht diese zu benutzen, aber schreckt dieses Warnschild dann nicht eher ab?!?!
Ich hoffe, euch allen geht es zuhause oder in China oder sonstwo auf der Welt weiterhin gut!!
Ich wuensche euch allen ganz frohe Weihnachten und auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!!! Geniesst das Fondue, die Forelle, Gans oder was die Weihnachtskueche sonst so herzaubert (habe heute uebrigens einen 8kg-Truthahn bei uns in der Kueche entdeckt...) und die schoene Weihnachtsstimmung!
¡¡FELIZ NAVIDAD!!